Über MSnetWork
MSnetWork ist ein innovatives Versorgungsprojekt mit dem Ziel einer verbesserten Versorgung von Multiple Sklerose Patienten. In einem Netzwerk – dem MSnetWork – aus Neurologen, Arbeitsmedizinern, Rehabilitationsärzten, Psychologen und Sozialversicherungen werden dabei festgelegte Gesundheitsleistungen abgestimmt und koordiniert. Von der fachübergreifenden Versorgung wird ein positiver Einfluss auf Therapie und Krankheitsverlauf erwartet. Risiken können so noch frühzeitiger erkannt und behandelt werden. Das Projekt wird durch eine wissenschaftliche Studie (Evaluationsstudie) begleitet, um die Erfolge dieser neuen Versorgungsform zu untersuchen.
Das Projekt läuft in den Regionen Bayern, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Hintergrund der Studie
Durch Multiple Sklerose kann es zu Beeinträchtigungen in unterschiedlichen Lebensbereichen der Betroffenen kommen. Trotz enormer Fortschritte in der Behandlung hat MS für viele Betroffene Einschränkungen in der Teilhabe am Arbeitsleben zur Folge:
- Lediglich ein Drittel der erwerbstätigen MS-Erkrankten ist in Vollzeit beschäftigt – bei einem Durchschnittsalter von 44 Jahren.
- 80% der in Teilzeit tätigen MS-Erkrankten geben an, dass die Erkrankung der Grund für die reduzierte Arbeitsfähigkeit ist.
- 50% der MS-Erkrankten sind aktuell vorzeitig berentet.
Somit steht MS prototypisch für chronische Erkrankungen, die die Arbeitsfähigkeit und Teilhabe am Arbeitsleben gefährden. Um Beeinträchtigungen im privaten und beruflichen Alltag mit den Betroffenen zu identifizieren sowie bedarfsorientierte Maßnahmen einzuleiten, ist eine Vernetzung aller an der Versorgung beteiligten Akteure notwendig. MSnetWork will den Gesundheitszustand von Multiple Sklerose Erkrankten erhalten oder sogar verbessern und somit die Teilhabe am sozialen Leben sowie die Arbeits- und Erwerbsfähigkeit positiv beeinflussen.
Studiendesign
Timeline zum Ablauf des Projekts
01.01.2022
Start der Rekrutierung
31.12.2022
21.12.2024
Ende der Interventionsphase
Bis Mitte 2025
Evaluierung des Projekts
Laufzeit Interventionsgruppe: 24 Monate
Laufzeit Kontrollgruppe: 12 Monate in der Wartegruppe, anschließender Übergang für 12 Monate in die Interventionsgruppe
Was passiert am Ende der Projektlaufzeit?
Nach dem Ablauf des Interventionszeitraumes wird das Projekt ab 2024 wissenschaftlich ausgewertet. Dabei werden die Auswirkungen der Maßnahmen auf den Gesundheitszustand, die Lebensqualität und die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen sowie Kosten und Nutzen untersucht.
Die abschließende Evaluation wird dem Gemeinsamen Bundesausschuss vorgelegt. Dieser wird dann entscheiden, ob die neue Form der Versorgung deutschlandweit in eine Regelversorgung überführt wird, damit alle Multiple Sklerose Patienten in ganz Deutschland von den zusätzlichen Leistungen profitieren können.
Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
Seit 2016 fördert der Innovationsfonds Forschungsprojekte die Programme zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung erproben. Gefördert werden Projekte, die das Potenzial haben, nach erfolgreichem Abschluss auch in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen überführt zu werden. Dafür stehen für den Zeitraum 2020-2024 200 Millionen Euro zur Verfügung, die von den gesetzlichen Krankenversicherungen und dem Gesundheitsfonds getragen werden.